Für die geplante Reform der EU-Unternehmenskontrolle kündigte EU-Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein an, weitreichende Konsequenzen aus dem Finanzskandal bei dem italienischen Nahrungsmittelhersteller Parmalat zu ziehen.
Als Reaktion auf den Bilanzbetrug des italienischen Konzerns erwägt nun die EU-Kommission einem Reuters-Bericht zu Folge, die Pflicht zum regelmäßigen Austausch von Wirtschaftsprüfern einzuführen. Danach sollen die Prüfer verpflichtet werden, ihre Kunden alle sieben Jahre an einen Konkurrenten abzugeben. Nach Ansicht von Bolkestein arbeiteten die Wirtschaftsprüfer zu eng mit den Konzernen zusammen, deren Kontrollinstanz sie eigentlich darstellen sollten.
Die Unabhängigkeit der Wirtschaftsprüfer sei jedoch von zentraler Bedeutung, daher werde die Option der Rotation geprüft. Die Kommission werde diese Möglichkeit u.a. im Rahmen der im März anstehenden Vorschläge für die Kontrolle von Wirtschaftsprüfern berücksichtigen.